Mit dem Rad auf dem Nürburgring

Mitte August ist Formel 4-Pilot Marvin Dienst zum fünften Saisonrennen auf dem Nürburgring zu Gast, doch schon am vergangenen Wochenende trieb es den Lampertheimer in die Eifel. Gemeinsam mit seinen Förderkollegen aus der Deutsche Post Speed Academy startete er beim Rennen „Rad am Ring.“

Diesmal ging es jedoch nicht über den Grand Prix-Kurs, das Radrennen führte den 18-Jährigen Nachwuchspiloten über die traditionsreiche Nürburgring Nordschleife. 26 km Streckenlänge, 93 Kurven, 583 m Höhenunterschied, teilweise 16 Prozent Steigung und in den Abfahrten ein Top-Speed von rund 90 Stundenkilometern warteten auf den aktuell Dritten der ADAC Formel 4.

Das ursprünglich auf 24-Stunden angesetzte Rennen, wurde auf Grund eines Unwetters erst sechs Stunden später gestartet und umfasste am Ende nur 18 Stunden. Trotzdem war es kein leichtes Terrain, auch nicht für Sportler, die generell viel an ihrer Fitness arbeiten, aber eben keine Radrennfahrer sind. Eine ungewohnte Belastung also für die Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy, die als Team starteten und sich nach je einer absolvierten Runde, abwechselten.

Angeführt von Speed-Academy-Juror und Tourenwagen-Legende Manuel Reuter beendete die Motorsport-Mannschaft das Rennen auf Rang 26 unter 91 gestarteten Teams. Im Ziel war der Teamchef voll des Lobes über die Einstellung und Leistung „seiner“ Schützlinge: „Die Jungs haben sich im wahrsten Sinn des Wortes gequält bis zum Umfallen. Einige von ihnen haben auf ihren Runden zwischendurch mit Krämpfen im Gras gelegen. Aber keiner hat auch nur einen einzigen Gedanken ans Aufgeben verschwendet. Die Einstellung war einfach top.“

Marvin freute sich im Ziel über die Platzierung im ersten Drittel. „Ich habe überall Schmerzen. Eigentlich gehört Radfahren nicht zu meinem Trainingsprogramm, ich bin eher der Läufertyp. Die 16 Prozent Steigung zum Streckenabschnitt „Hohe Acht“ waren echt brutal. Am Ende haben wir aber alle gekämpft und das Ziel erreicht“, erklärt Dienst und gibt ehrlich zu: „in den nächsten Tagen steige ich aber garantiert auf kein Fahrrad.“

Bei dem Trip durch die „Grüne Hölle“ gingen die Schützlinge an ihre Grenzen und haben großen Kampfgeist bewiesen, dass wusste auch Alexander Safavi, Projektleiter der Deutsche Post Speed Academy zu würdigen: „Unsere Förderkandidaten haben bei diesem Radrennen eine sehr gute Figur gemacht. Sie haben als Team perfekt funktioniert und sich in einer guten Verfassung präsentiert. Dass sie dabei körperlich und mental an ihre Grenzen stoßen, war durchaus gewollt. Sie kennen jetzt bestimmte Defizite und wissen, woran sie künftig noch arbeiten müssen.“

Auf Motorkraft setzt der Lampertheimer wieder vom 14.-16. August. Dann gastiert die ADAC Formel 4 zum fünften Saisonlauf auf dem Nürburgring. Als Gesamtdritter gehört Marvin Dienst weiterhin zu den Titelfavoriten und peilt in der Eifel seine nächsten Podiumsplatzierungen an.