Le Mans sorgt bei Marvin Dienst für Gänsehaut

Marvin Dienst hat es geschafft! Bei seiner Premiere bei den 24h von Le Mans (Frankreich) erreicht der Rookie aus dem Dempsey Proton Racing als Sechster das Ziel. Als bestes Porsche Team wäre sogar das Podium möglich gewesen. Eins ist klar, nach diesem Erlebnis möchte der Lampertheimer auch 2018 wieder kommen.

Bereits zwei Wochen vor dem eigentlichen Rennstart begann für Marvin Dienst das Abenteuer Le Mans. Der Rookie absolvierte die ersten offiziellen Tests auf dem über 13 Kilometer langen Kurs. Wenige Tage später warteten dann die technische Abnahme und die Fahrerpräsentation in der Innenstadt von Le Mans. „Ich komme aus dem Stauen nicht mehr heraus. Es ist ein unglaubliches Gefühl ein Teil dieses Events zu sein. Die Fans sind seit Tagen hier und feiern an der Strecke. Jetzt weiß ich, warum es eins der größten Autorennen der Welt ist“, fasste Marvin zusammen.

An den Start ging der Südhesse mit seinen aus der World Endurance Championship (WEC) bekannten Teamkollegen Christian Ried (Schöneburg) und Matteo Cairoli (Italien). Die Hatz über 24h zählte auch zur Meisterschaft und eine Zielankunft wurde mit doppelten Punkten belohnt. Bereits in den Zeittrainings zeigte das Team seine Möglichkeiten. Als bester Porsche in der Klasse GTE-Am etablierte sich das Trio in den Top-Fünf.

Die Bedingungen hätten für Marvins Premiere auf dem Circuit de la Sarthe besser nicht sein können. Bei hochsommerlichen Temperaturen verfolgten mehr als 200.000 Zuschauer die Geschehnisse auf der Rennstrecke und feuerten die Rennfahrer an, darunter 19-ehemalige Formel-1-Piloten. Der Startschuss in die Jagd über 24 Stunden fiel am Samstag (17.06.) um genau 15 Uhr. Der Porsche 911 RSR lief wie ein Uhrwerk und Marvin mischte auf den Podesträngen mit. Doch am frühen Sonntagmorgen folgte ein Rückschlag. „Als die Sonne aufging bekamen wir leider ein Problem mit unserem Getriebe. An der Box haben die Mechaniker einen sensationellen Job geleistet und innerhalb von zehn Minuten war das Auto wieder auf der Strecke. Trotzdem hatten wir viel Boden verloren“, erklärt der 20-jährige.

Bis kurz vor dem Ziel kämpften sich die drei Fahrer wieder nach vorne und Marvin kam eine ganz besondere Ehre zu Teil. Bei seinem ersten Start in Le Mans durfte er die Schlussphase in Angriff nehmen und sah als Sechster die Zielflagge. „Vielen Dank an das Team, das ich diesen besonderen Moment im Auto erleben durfte. Die tausenden Fans an der Strecke haben einem zugejubelt. Wenn ich heute daran denke, habe ich noch Gänsehaut“, strahlt Marvin.

Während des Rennens bekam das Team eine ganz besondere Unterstützung aus der Box. US-Schauspieler Patrick Dempsey fieberte die gesamten 24 Stunden in mit und hatte immer einen guten Tipp parat. „Patrick ist echt ein cooler Typ. Seine Tipps waren sehr hilfreich und sein Support ein Ansporn für uns. Ihm gilt ebenso ein großer Dank, wie dem gesamten Team. Über 80 Mann haben sich um die drei Autos unseres Teams gekümmert. Alle haben, ob Tag oder Nacht, einen perfekten Job gemacht. Nach dem Pech mit dem Getriebe, habe ich noch eine Rechnung mit Le Mans offen und komme gerne nächstes Jahr wieder“, lacht der Youngster abschließend.

Bereits in weniger als vier Wochen wartet das nächste Highlight auf Marvin. Dann startet der vierte Lauf der WEC auf dem Nürburgring in der Eifel. Den Kurs kennt Marvin aus den vergangenen Jahren bestens und möchte bei seinem letzten Rennen in Europa wieder überzeugen. In der Gesamtwertung belegt das Team aktuell den starken zweiten Rang.